© Punctum/Alexander Schmidt

WIR SIND

Glowing Bulbs

Partizipative Videoinstallation

auf dem Augustusplatz

Diese Installation brauchte das WIR, um zu SEIN.

Zentrum der Installation war ein 3,5 Meter hoher Turm mit zwanzig Laserprojektoren. Diese projizierten ein zusammenhängendes Bild, aber es gab keine konkrete Fläche, auf die die Geräte abzielten. Stattdessen standen 300 weiße Banner bereit, die sich die Besucherinnen und Besucher nehmen und dafür nutzen konnten, das Bild, das sonst nur frei in der Luft schweben würde, einzufangen – einem Bildschirm gleich. Die projizierten Motive waren aus historischen Aufnahmen montiert, die aus verschiedenen Archiven stammten bzw. aus Material, das bei dem Workshop entstanden war. Ein einzelner konnte einen kleinen Teil sichtbar machen; wenn sich mehrere Personen zusammenfanden, erschien ein größeres Bild. Die Menschen konnten sich so zu einer friedlichen Demonstration vereinigen, um an jene zu erinnern, die 1989 mutig für Freiheit und Demokratie auf die Straße gegangen sind. Eine abstrakte Soundcollage von Adam Salman mit Klängen von 1989 – Musik, Demogeräusche, Zeitzeugenstimmen – komplettierte die Installation.

© Punctum/Alexander Schmidt

WIR SIND auf einen Blick

Augustusplatz

Standort

partizipative Videoinstallation

Projektart

Glowing Bulbs aus Budapest und New York

Künstler

© Punctum/Alexander Schmidt

Künstlerkollektiv Glowing Bulbs im Porträt

Lichtfest Leipzig 2021:Künstlerteam Glowing Bulbs aus Tamás Zádor und Márton Noll
© Punctum/Stefan Hoyer

Glowing Bulbs ist eine Künstlergruppe mit Standorten in Budapest und New York, die weltweit Projekte realisiert. Glowing Bulbs entwickelte sich 1998 aus Budapests lebendiger freier Untergrundszene und war von Anfang an eine wichtige Stimme in Ungarns Kunstwelt. Dank verschiedener Techniken wie Mapping, Video und Immersion entstehen Projekte, die weit mehr als reine Lichtobjekte sind. Tamás Zádor (Medienkünstler) und Márton Noll (Architekt und Medienkünstler) haben die Ereignisse von 89 als Kinder im Alter von 8 bzw. 11 Jahren erlebt. WIR SIND haben sie speziell für das Lichtfest Leipzig entwickelt.

Lokale Kooperationspartner
Archive in Leipzig und Halle sowie das Polnische Institut Leipzig öffneten für das Projekt ihre Türen, ermöglichten Gespräche mit Zeitzeugen, Stadtrundgänge auf den Spuren von 1989 und einen Kreativworkshop mit Schülerinnen. „Es gibt sehr viele Parallelen zwischen den Ereignissen in Leipzig und denen in Ungarn bzw. Osteuropa, wenn auch nicht in unseren persönlichen Geschichten, aber in denen unserer Freunde und Familien. Dass wir dies bei der Arbeit in den Archiven, mit den Schülern und den Zeitzeugen erfahren durften, ist essenziell für WIR SIND“, so das Künstlerteam.

  • Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V.
  • Gerda-Taro-Schule Leipzig, Gymnasium der Stadt Leipzig
  • Polnisches Institut Berlin, Filiale Leipzig
  • Zeit-Geschichte(n) e. V. – Verein für erlebte Geschichte Halle