Der erste Workshoptag fand im Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V statt. Tamás Zádor und Márton Noll (Künstlerteam Glowing Bulbs) und Schülerinnen der 10. Klasse der Gerda-Taro-Schule starteten mit einem Rundgang durch das Magazin des Archivs. Die Schülerinnen erarbeiteten dann ausgehend von den historischen Dokumenten aktuelle Bezüge. Das dabei entstandene Material wird Teil der Videoinstallation. Organisiert und begleitet wurde der Tag von Juliane Thieme, Bildungsreferentin des Archivs, und Roswitha Riemann, Kunstpädagogin des Gerda-Taro-Gymnasiums.
Der zweite Workshoptag führte die Teilnehmer nach Halle (Saale) – organisiert und betreut hat den Tag Anne Kupke-Neidhardt vom Verein Zeit-Geschichte(n). In dessen Räumen fand nicht nur weitere Materialsichtung, sondern auch ein intensiver Austausch mit Zeitzeugen stattfand. Die Künstler waren im Gespräch mit Günter Buchenau – der Pfarrer öffnete am 9. Oktober 1989 den von Stasi und Volkspolizei bedrohten Demonstranten die Türen der Halleschen Marktkirche – und Frank Eigenfeld, Mitbegründer des Neuen Forums.
Im Anschluss ging es zur ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung am Gimritzer Damm, wo die Akten der ehemaligen Bezirksverwaltung der Staatssicherheit und der Kreisdienststellen des Bezirkes Halle verwahrt werden. Insgesamt sind über 7.000 laufende Meter Unterlagen überliefert. Den Abschluss fand der Tag mit einem Stadtrundgang durch Halle.
Am dritten Workshoptag stand wieder Leipzig auf dem Programm: Bernd Karwen vom Polnischen Institut Leipzig hatte die Künstler zur Sichtung von Filmmaterial und einer Diskussion mit den Zeitzeugen Roman Golesz und Dr. Hans-Christian Trepte eingeladen. Ein Stadtrundgang in Leipzig komplettierte das Programm.