© Punctum/Paulina Schröder

Reflexion

Heelemann & Scheibe

Interaktive Installation

am Bürgerbüro, Dittrichring/Ecke Otto-Schill-Straße

Als sich 1989 in der DDR Widerstand formierte, zogen Menschen mit Bannern und Plakaten auf die Straße. Die interaktive Installation Reflexion zeigte diese Proteste in Form von projizierten Fotografien – aufgenommen Ende 1989 in der Leipziger Innenstadt. Die Forderungen und Sprüche auf den Transparenten waren für das Projekt Reflexion herausgelöst worden. Die nun weißen leeren Stellen forderten das Lichtfest-Publikum dazu auf, sich 35 Jahre später zu erinnern oder sich neu zu positionieren. Was haben wir damals gefordert? Was bedeutet 1989 heute? Welche Freiheit brauchen wir? Wofür wollen wir heute eintreten? Per Touchscreen konnten die Besuchenden ihre Gedanken digital auf die projizierten Banner schreiben. Im Jetzt entstand so ein besonderes Stimmungsbild zwischen Vergangenheit und Zukunft.

© Punctum/Paulina Schröder

Reflexion auf einen Blick

Bürgerbüro, Dittrichring/Ecke Otto-Schill-Straße

Standort

interaktive Installation

Projektart

Heelemann & Scheibe, Weimar

Künstler

© Punctum/Paulina Schröder

Die Künstler im Porträt

Heelemann und Scheibe
© Jenni-Fee Hahn

Anke Heelemann (1979) arbeitet seit 2006 unter dem Label FOTOTHEK mit Privatfotografien. Ihre künstlerische Praxis umfasst interaktiv-performative Formate, bei denen sie Medien wie Installation, Fotografie, Theater, Sprache und Kommunikation einsetzt. Im Zentrum ihrer Auseinandersetzung stehen Partizipation und Teilhabe. Ein umfassendes Künstlerarchiv mit anonymen Privatfotografien, ist dabei thematischer und materieller Ausgangspunkt ihrer vielfältigen Arbeiten. Die Neukontextualisierung des Materials ermöglicht neue Lesarten und lädt dazu ein, Bilder außerhalb traditioneller Kunsträume auf unerwartete Weisen zu verwenden. Diese permanente Umwertung und Verfremdung schafft eine Reflexion über die Konstruktion von Identität in Fotografien sowie über individuelle und kollektive Erinnerung.

Seit mehreren Jahren arbeitet der Gestalter Christian Scheibe (1978) im Bereich der Licht- und Medienkunst. Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit sind ortsspezifische, thematische Lichtinstallationen im öffentlichen Raum. Im Spannungsfeld zwischen der sichtbaren, urbanen Welt und seinen unsichtbaren, verborgenen Geschichten bewegen sich seine Versuchsanordnungen. Die Auseinandersetzung zwischen Gegenständlichem und Gegenstandslosem sind Teil seiner dynamischen Lichtarchitektur. Der umgebene Raum, als Projektionsfläche und Resonanzkörper, verbindet sich mit seinen Arbeiten und eröffnet dem Betrachter neue Blickwinkel.