Wir können verändern. Von den Zweifeln des Individuums und der Kraft der Masse.
Was bedeutet es, als Einzelner in der Gruppe zu wirken? Was verbindet unsere Gesellschaft heute? Für welche Zukunftsthemen müssen wir uns engagieren? Die Videoinstallation der Münchner Künstlerin Betty Mü warf grundsätzliche Fragen auf. Von außen erinnerte die Installation an ein überdimensionales begehbares Kaleidoskop: insgesamt elf Meter lang, in der Form eines Hexagons gebaut und mit Spiegeln sowie LED-Screens versehen. Die Besucherinnen und Besucher bewegten sich durch diesen Lichttunnel, wodurch dieser gewissermaßen zum Leben erwachte: Das Selbstbild des Individuums fragmentierte und multiplizierte sich zu einer Menschenmenge; animierte grafische und typokinetische Elemente sowie eine Klangwelt aus Sounds (Thomas Süßmair) und Stimmen ergänzten das immersive Erlebnis. Die eingespielten Statements entstanden in einem interdisziplinären Workshop mit Studierenden.
Im Zentrum der Installation steht das „Wir“ von „Wir sind das Volk“, der bekanntesten Parole aus dem Herbst 89. Wir können verändern. Wir sind die Hoffnung. Wir sind die Zukunft. Jeder einzelne von uns. Mit ihrer Installation liefert Betty Mü ein leidenschaftliches Plädoyer für gelebte Nachhaltigkeit und gesellschaftliches Engagement.